Autonomes Fahren, Künstliche Intelligenz (KI)
Es ist still geworden in letzter Zeit um das so hochgepriesene „Autonome Fahren“.
Geradezu schüchtern werden anstatt dessen Fahrerassistenz-Systeme mit dem (Verkaufs-)Argument „erhöhte Sicherheit“ angepriesen. Immer mit dem Hinweis, dass der Fahrer sich letztlich nicht darauf verlassen darf.
Demgegenüber muten die Diskussionsforen der Fachleute unterschiedlicher Disziplinen – Psychologie, Unfallanalyse, Jura, Statistik, nicht zuletzt Politik und Städteplanung – wissenschaftlich an, in denen es darum geht, ein prinzipiell widersprüchliches Konzept „in den Griff“ zu bekommen.
Denn wie löst man das Problem, dass der Fahrer eines Mobils, das nun ganz Auto sein soll, sich mit seiner ganzen Individualität aus der äußeren Lebenswelt zurückzieht, dabei aber dennoch seine Aufmerksamkeit auf eben jene richten soll? So war es nicht gemeint? Aber es soll ihm doch Erleichterung verschaffen, er soll sich entspannen können – wie weit eigentlich? Billigt man ihm dann juristisch eine Verzugszeit von 5 s zu, während der er sich nach Entspannung wieder an seinem Steuerrad zurechtfinden kann?
Was seine Wahrnehmung leistet – und das ist immer schon eine Verstandesleistung – soll folgerichtig durch KI ersetzt werden. Nun ist letztere aber nun mal keine Intelligenz, sondern bestenfalls eine Analogie zur Lernfähigkeit des menschlichen Verstandes. Wie immer man sich den vorstellt, irgendwie verknüpft er von vornherein die „Informationen“, die auf ihn einprasseln. In diesem Zusammenhang werden gerne sogenannte Sinnestäuschungen zitiert, optische Tricks mit Parallelen und sich verdichtenden Linien. Da täuscht sich tatsächlich der Verstand, der vorschnell eine Interpretation liefert. Er hat sich ja bislang an wirklichen Gegenständen abgearbeitet, und nicht an Versuchsaufbauten, die ihn absichtlich und trickreich übertölpeln sollen.
Warum werden eigentlich nicht Eisen- bzw. Straßen-Bahnen zuallererst autonom. Die können doch wenigstens nicht aus ihrer Schienentrasse hüpfen, und alle Probleme mit Überholen und Gegenverkehr sind da ausgeschlossen. Wäre es nicht vernünftig, erst einmal da anzufangen? Auf die Idee kommt niemand, da hier ganz andere Sicherheitseingriffe längst perfektioniert sind: Blocksignale, kontrollierte Weichensteuerungen etc. Und noch nicht einmal dieses System arbeitet katastrophenfrei: Menschlicher Eingriff oder unterlassener Eingriff führte unlängst zu einer Frontalkollision.
Die einzigen, die Argumente auf ihrer Seite haben, sind die Statistiker, bzw. die Verkehrsplaner, die sich statistischer Methoden bedienen: Die Anzahl der Unfälle wird garantiert zurückgehen.
Die Unfälle, die dann aber noch passieren, werden die absurdesten sein; unvorhersehbare Fehlfunktionen wird man tautologisch als Ursache nennen.